Mit nützlichen Bildern bezeichne ich ausgewählte Bilder in (medialer) Zirkulation. Gemeint sind funktionale und funktionalisierbare Bilder, die davon geprägt sind, dass sie in einer spezifischen Weise als ›wahr‹ verstanden werden. Ein bestimmter Kanon von Bildern macht in der aktuellen Medienkultur dabei zunächst besonders auf sich aufmerksam: Gewundene DNS-Stränge, Fraktale, multispektrale Satellitenbilder, PET-Scans oder anatomische Schnittbilder sind Teil eines populären visuellen Diskurses geworden. Im Moment ihres ›Auftauchens‹ aus den hermetisch veranschlagten Welten der Labore werden sie auch zum Teil eines common sense. Egal ob wir dabei zunächst von vornehmlich ›virtuellen‹ Erscheinungsformen ausgehen (wie leuchtenden Gehirnschnittbildern, fraktaler Geometrie, künstlich belebter Welten) oder von länger tradierten Formen (der Leiter der Doppelhelix, Mikroskopbilder von Viren und Bazillen, Landkarten oder Röntgenbildern) – all diese Bilder eint ihre ursprüngliche ›Entstehung‹ als epistemologische Werkzeuge.

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