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>POLAROID<
„Es gibt kein naives Fotografieren. [...] Der Fotograf kann nur
innerhalb des Apparateprogrammes handeln. Selbst wenn er glaubt, gegen
dieses Programm zu handeln.“
Vilem Flusser – Philosophie der Fotografie
Sowohl die spezifische Materialität des Polaroidbildes wie auch der
technische Bildgebungsvorgang selbst unterscheiden sich genuin von den
apparativen Setzungen der Fotografie im künstlerischen wie privaten
Sinne.
Der Einmaligkeits-Charakter des Bildes einerseits (sowohl im privaten
Sinne der "Echtheit des Augenblicks" wie auch im künstlerisch-galeristischen
Sinne des Unikatsgedankens) wie auch der spezifische Aufnahmeprozess (inklusive
des kurzen Zeitfensters der haptischen Manipulierbarkeit des Bildes) stellen
eine spezifische "maschinelle" Anmutung her.
Ein denkbarer Zugriff auf eine "technische Umfassung" des Maschinensystems
Polaroid bildet unter anderem die Frage nach der Naturalisierung (oder
Nichtnaturalisierung) des Mediensystems. Im Gegensatz beispielsweise zum
Dispositiv des Kinos ist die apparative Anordnung des Polaroids nicht
unsichtbar: weder im Amateurgerät, noch in den Fotofixkabinen oder
dem "Schnelldokumentierer" professionellen Gebrauchs.
Polaroid scheint nicht in dem Sinne transparent zu sein, wie andere Medientechniken
– und stellt spomit im Diskurs des Fotografischen eine besondere
(Diskurs-) Formation dar.
(c) 2003 Rolf F. Nohr
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